Etymologischer Ursprung
      Bereits bei Tacitus (römischer Geschichtsschreiber
      55 - 115 n. Chr.) erscheint ein Bataver (germanischer Volksstamm,
      der im Mündungsgebiet des Rheins siedelte und im 4. Jahrhundert
      in den Franken aufging [2]) als "chariovalda" (zu Heer
      und verwalten). Hieraus entstand "hariwald" (Heeresbeamter)
      aus dem Ende des 12. Jahrhunderts im Altfranzösischen "hiraut"
      wird. Im 14. Jahrhundert entwickelt sich daraus im Spätmittelhochdeutschen
      "herolt" [1]. 
 
      Der Begriff "Heraldik" selbst stammt aus dem Französischen
      "science héraldique" (Wappenkunst). Bei uns
      erscheint im 17. Jahrhundert die "ars heraldica" (heraldische
      Kunst), und seit 1727 gibt es den Begriff "Heraldik"
      [1]. 
      Geschichtlicher Ursprung
      Die Aufgabe der Herolde bestand darin, die
      Wappen zu identifizieren und zu prüfen. Herolde waren von
      Fürsten und Institutionen berufene Heeresverwalter, die
      für das Kriegs- und besonders für das Turnierwesen
      zuständig waren, und zu dem als Sendboten und Unterhändler
      eingesetzt wurden [2]. 
 
      Die Herolde entwickelten die heraldische Terminologie (Wappenkunde),
      verzeichneten die Wappen und überprüften auch allgemein
      in herrschaftlichem Auftrag Wappen und Titel, woraus sich später
      die Heroldsämter ableiteten [2]. 
 
      Seit dem 13. Jahrhundert erstellten die Herolde und Kanzleien
      Wappenverzeichnisse (Wappenrollen, Wappenbücher) als Hilfsmittel
      zur Identifizierung der Wappen, entwickelten das Wappenrecht
      und die heraldischen Regeln [2]. 
      Wissenschaftliche Heraldik
      In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts
      entwickelte sich durch die Arbeiten des französischen Jesuiten
      C.F. Menestrier (gest. 1659) und des deutschen Theologen Spener
      die wissenschaftliche Heraldik [2]. 
 
      Johann Siebmacher, gest. 23.03.1611 in Nürnberg, deutscher
      Maler und Kupferstecher (zur Vervielfältigung geeignete
      Zeichenkunst in Kupferplatten), begründete das nach ihm
      benannte größte deutschsprachige Wappenbuch, in dem
      bis 1806 in verschiedenen Ausgaben etwa 19 000 Wappen veröffentlicht
      wurden. Als Reprint in Neustadt in 35 Bänden 1970-90 neu
      aufgelegt [2].
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      im Internet
       
       
       
       
       
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      Quellen
      [1] Kluge, Friedrich: Etymologisches
      Wörterbuch der deutschen Sprache, 21. Auflage, Walter de
      Gruyther, Berlin, New York (1975) 
 
      [2] Meyers Großes Taschenlexikon: B.I. Taschenbuchverlag,
      Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich (1992)
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