Heraldik

Aktualisiert am 10.02.2010
Heraldik oder Wappenkunde ist die Lehre von den Regeln der Wappenführung und -darstellung (systematischen Wappenkunde) und der Geschichte des Wappenwesens (historischen Wappenkunde). Sie ist heute eine historische Hilfswissenschaft [2].

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Etymologischer Ursprung
Geschichtlicher Ursprung
Wissenschaftliche Heraldik
Quellen

Etymologischer Ursprung

Bereits bei Tacitus (römischer Geschichtsschreiber 55 - 115 n. Chr.) erscheint ein Bataver (germanischer Volksstamm, der im Mündungsgebiet des Rheins siedelte und im 4. Jahrhundert in den Franken aufging [2]) als "chariovalda" (zu Heer und verwalten). Hieraus entstand "hariwald" (Heeresbeamter) aus dem Ende des 12. Jahrhunderts im Altfranzösischen "hiraut" wird. Im 14. Jahrhundert entwickelt sich daraus im Spätmittelhochdeutschen "herolt" [1].

Der Begriff "Heraldik" selbst stammt aus dem Französischen "science héraldique" (Wappenkunst). Bei uns erscheint im 17. Jahrhundert die "ars heraldica" (heraldische Kunst), und seit 1727 gibt es den Begriff "Heraldik" [1].

Geschichtlicher Ursprung

Die Aufgabe der Herolde bestand darin, die Wappen zu identifizieren und zu prüfen. Herolde waren von Fürsten und Institutionen berufene Heeresverwalter, die für das Kriegs- und besonders für das Turnierwesen zuständig waren, und zu dem als Sendboten und Unterhändler eingesetzt wurden [2].

Die Herolde entwickelten die heraldische Terminologie (Wappenkunde), verzeichneten die Wappen und überprüften auch allgemein in herrschaftlichem Auftrag Wappen und Titel, woraus sich später die Heroldsämter ableiteten [2].

Seit dem 13. Jahrhundert erstellten die Herolde und Kanzleien Wappenverzeichnisse (Wappenrollen, Wappenbücher) als Hilfsmittel zur Identifizierung der Wappen, entwickelten das Wappenrecht und die heraldischen Regeln [2].

Wissenschaftliche Heraldik

In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich durch die Arbeiten des französischen Jesuiten C.F. Menestrier (gest. 1659) und des deutschen Theologen Spener die wissenschaftliche Heraldik [2].

Johann Siebmacher, gest. 23.03.1611 in Nürnberg, deutscher Maler und Kupferstecher (zur Vervielfältigung geeignete Zeichenkunst in Kupferplatten), begründete das nach ihm benannte größte deutschsprachige Wappenbuch, in dem bis 1806 in verschiedenen Ausgaben etwa 19 000 Wappen veröffentlicht wurden. Als Reprint in Neustadt in 35 Bänden 1970-90 neu aufgelegt [2].

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Quellen

[1] Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 21. Auflage, Walter de Gruyther, Berlin, New York (1975)

[2] Meyers Großes Taschenlexikon: B.I. Taschenbuchverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich (1992)

 
 


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