Deutsche Auswanderer nach Niederländisch-Indien |
Aktualisiert: 17.01.2010 |
Allgemeine EinführungNiederländisch-Indien oder auch Niederländisch Ost-Indien bestand bis zum 27. Dezember 1949 in seiner größten Ausdehnung im wesentlichen in den Grenzen des heutigen Indonesiens. Geographie:
Das Land besteht aus einer Inselgruppe mit einer Ausdehnung von 5.120 km in west-östlicher Richtung und von 1.760 km in nord-südlicher Richtung. Es liegt zwischen 6 08' nördlicher und 11 15' südlicher Breite sowie 94 15' und 141 05' östlicher Länge. Der Archipel besteht aus mehr als 13.677 Inseln, von denen 6.044 bewohnt sind. Es unterteilt sich in die fünf größeren Inseln:
die beiden Inselgruppen:
sowie sechzig weiteren Inselgruppen. Das Klima ist tropisch, heiß und feucht. Auf Sumatra, West-Java, Kalimantan, Sulawesi, den Molukken und Irian Jaya herrscht immerfeuchtes tropisches Klima. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 3.000 bis 4.000 mm, in den Gebirgen zum Teil über 6.000 mm, auf Mittel- und Ostjava, den Kleinen Sudainseln sowie im Gebiet bis zu den Aruinseln herrscht tropisch-monsunales Klima. Dort betragen die Niederschlagsmengen 2.000 bis 3.000 mm. Die Landschaft besteht überwiegend aus Küstenflachland; im Inneren der größeren Insel befinden sich Berge. Das Land verfügt über reiche Bodenschätze:
Erdöl und -gas auf Sumatra, Kalimantan und Irian Jaya, Nickel
auf Sulawesi, Zinn auf Bangka und Belitung, Tropen-Edelhölzer
in den tropischen Regenwäldern, Bauxit auf Bitan und Kalimantan,
Kupfer auf Irian Jaya und Timor, Steinkohle auf Sumatra, Gold
und Silber. |
Auf dieser Seite: Genealogische und historische Quellen
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GeschichteGegen Ende des 15. Jahrhunderts gab es mehrere islamische Sultanate auf dem Gebiet des heutigen Indonesiens. Mit der Entdeckung des Seeweges nach Indien 1498 stießen die Europäer in den südostasiatischen Raum vor, um den von Orientalen betriebenen Gewürzhandel zu übernehmen. 1596 kamen die ersten Niederländer nach Indonesien, dessen Gewürzhandel bereits von den Portugiesen kontrolliert wurde. 1602 gab das niederländische Parlament in einer Charta der Vereenigde Oost-Indische Compagnie (VOC) das Handelsmonopol für alle Gebiete östlich des Kaps der Guten Hoffnung. Die Charta, die der VOC die Rechte eines Souveräns zugestand, unternahm im gleichen Jahr ihre erste Handelsexpedition zu den "Gewürzinseln", den Molukken. Das Kerngeschäft der VOC bestand im Handel mit Pfeffer und Gewürzen. 1619 eroberte der niederländische Handelsgouverneur Jan Pieterszoon Coen Jayakarta (das heutige Jakarta) und gründete eine niederländische Kolonie, die er Batavia nannte. Am 31. Dezember 1799 löste die niederlndische Regierung die Vereenigde Oost-Indische Compagnie (VOC) auf, die wegen Misswirtschaft und Korruption in Konkurs gegangen war, und übernahm alle Gebiete, die unter Einfluss und Kontrolle der VOC standen, als Kolonien. 1828 richtete man Standesämter (De burgerlijke stand) ein. Ab 1830 wurde unter dem Generalgouverneur Johannes van den Bosch Niederländisch-Indien als leistungsfähige Kolonie ausgebaut. Ihren Machtanspruch mussten die Niederländer jedoch permanent gegen die Einheimischen als auch gegen die Engländer und Portugiesen in mehreren Kriegen verteidigen. Dabei wurde das Kolonialgebiet ständig erweitert. Im Vertrag von Sumatra verzichteten 1871 die Niederländer auf ihre Besitzungen an der Goldküste in Afrika und erhielten dafür von den Engländern die Herrschaft über Sumatra. Mit dem japanischen Angriff auf die amerikanische Pazifikflotte
in Pearl Harbour (Hawaii) am 7. Dezember 1941 begann der 2. Weltkrieg
auch im Pazifik. Die japanische Armee errichtete sofort Kriegsgefangenen- und
Internierungslager in Schulen, Gefängnissen, Bahnschuppen,
Hüttenlagern und Klöstern für die alliierten Kriegsgefangenen
und Bürger der Länder, mit denen sie sich im Krieg
befanden. Männer wurden von ihren Familien separiert. Jungen
ab 10 Jahren wurden von ihren Müttern getrennt und ins Männerlager
gebracht. Die Lage in den Lagern war katastrophal, es fehlte
an Nahrung und Medikamenten, und schließlich kam es zum
Ausbruch von Seuchen. Die Behandlung durch die Japaner war brutal
und die Zwangsarbeit mörderisch, so dass es sehr viele Todesfälle
gab. Am 17. August 1945 riefen Sukarno und Hatta die Unabhängigkeit der freien Republik Indonesien aus. Zwischen indonesischen Jugendlichen und den aus den Internierungslagern entlassenen Niederländern breiteten sich Gewalttätigkeiten aus. Es kam zu blutigen Kämpfen zwischen organisierten indonesischen Unabhängigkeitskämpfern und niederländischen, englischen und australischen Truppen. Wegen der Auseinandersetzungen in Niederländisch-Indien wurden viele ehemalige KNIL-Soldaten, nachdem sie die japanischen Kriegsgefangenenlager überlebt hatten und teilweise bereits in die Niederlande gegangen waren, wieder nach Indonesien zurückgerufen, um an den Kämpfen teilzunehmen. Im April 1949 begannen die Niederländer sich dem internationalen Druck zu beugen und stimmten zu, Indonesien in die Unabhängigkeit zu entlassen. Am 27. Dezember 1949 übergaben die Niederländer offiziell die Souveränität an die Republik Indonesien. Niederländisch-Indien hörte auf zu existieren. Viele niederländische Familien verließen die Kolonie und gingen in die Niederlande. Deutsche Auswanderer sind bereits bei den ersten Siedlern in der Kolonie nachweisbar. Viele von ihnen sind nach Ende der Kolonialzeit in die Niederlande zurückgegangen. Quellen: |
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