Das Familienwappen

Aktualisiert am 24.02.2010

Unsere Familie besitzt nachweislich schon seit 350 Jahren ein Wappen. Es zeigt im blauen Schild auf grünem Boden einen gelben Rehbock, der an einem Weinstock emporsteigt. Auf dem Helm mit blaugelben Decken steht die Schildfigur zwischen zwei blaugelb über Eck tinktierten Büffelhörnern. - Letztere wurden hin und wieder fortgelassen, auch erscheint in früherer Zeit ein Ziegenbock statt des Rehbocks.  Kleine Wappenkunde
Zuerst finden wir es 1629 auf einem Schreiben des Magisters Christian Gueinzius im Stadtarchiv zu Halle; es trägt die Umschrift "Christian Gueinzius" und hat damals bereits die Büffelhörner.

Christian Gueintz, Magister und Familiengründer
Von seinen beiden Söhnen und deren Nachkommen wird es vielfach in Briefen und bis 1777 in den Lehnsakten verwendet; dabei beglaubigten die Agnaten (Blutsverwandte) ihre Unterschriften mit dem Siegel. Infolge dessen haben wir 12 verschiedene Siegelabdrucke aus jener Zeit. Die Petschaften wurden häufig ausgetauscht, natürlich auch vererbt.

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Familienwappen in der Dreyhaupt-Chronik von 1750

Titelblatt der Dreyhaupt-Chronik als JPEG-Grafik 195 KB
Auch in Kirchen und auf Grabstätten finden wir das Wappen. In Kirchen brachten es die Patrone an, die mit Gueinzius-Frauen verheiratet waren. Es erscheint in Osterhausen (Sachsen-Anhalt), zweimal in der Godobertikirche zu Markt Alvensleben (zu DDR-Zeiten umbenannt in Bebertal, Sachsen-Anhalt), ferner in der Kirche zu Nordgermersleben (Sachsen-Anhalt). Die beiden letzten Kirchen waren Wißmann-Patronatskirchen.

Abbildung einer alten Siegelpresse

 

Abbildung eines alten Siegelringes

Schließlich ist noch der ehemalige Grabbogen Nr. 9 auf dem Stadtgottesacker zu Halle zu erwähnen, wo es allerdings am Ende des 2. Weltkrieges am 31. März 1945 bei einem Bombenangriff zerstört wurde, und die Ulrichskirche in Halle, wo es seit einigen Jahren entfernt ist.

Homepage der Stadt Halle an der Saale

Wappen aus der Ulrichskirche in Halle
Außerdem finden wir das Wappen auf dem Silberbecher, den Christoph Johann Gottfried Ernst Gueinzius - 5621 - (1725 - 1786) am 7. August 1769 anläßlich seiner Einführung in das Amt des Salzgrafen im Tal der Salzwirkerbrüderschaft zu Halle geschenkt hat. Heute gehört der Silberbecher zum Hallorenschatz und befindet sich im dortigen Halloren- und Salinemuseum. Es ist eine sehr schöne Ausführung und wird bei den regelmäßigen Ausstellungen zusammen mit dem ganzen Silberschatz der Halloren gezeigt.

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Vorderansicht des Silberbechers

der Saltwirkerbrüderschaft 1769 gestiftet von Christoph Johann Gottfried Ernst Gueinzius

Künstler: C.W. Tibelius aus Halle

Im 19. Jahrhundert diente das Wappen überwiegend der Zierde und wurde als Siegelring getragen oder auf Briefpapier gedruckt. Dabei ging die Kenntnis in der Familie über die Tinkturen des Wappens verloren.

Erst Richard - HH 1 - (1875 - 1939) arbeitete sich in die Heraldik ein und "entdeckte" die Tinkturen wieder.

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Er war es auch, der das Wappen in "Johann Siebmachers Wappenbüchern" registrieren ließ. Dort ist es im Band V, Bürgerliche Geschlechter, Anschnitt 7, Tafel 6, zu finden.

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Wappen in Siebmacher's Wappenbüchern

Über die Herkunft des Wappens ist nichts bekannt. Richard - HH 1 - (1875 - 1939) ging davon aus, daß der Entwurf auf Christian - III - (1592 - 1650) zurückgeht, der das Wappen nach unserer Kenntnis erstmalig führte. Er begründet dies mit der von Christian häufig benutzten biblischen Gleichnis "Ich bin der Weinstock und Ihr seid die Reben".

Für Neubecker [1] ist der Weinstock jedoch nur Beiwerk und die eigentliche Wappenfigur der Rehbock.

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Literatur:

 [1]
Neubecker, Otfried: Großes Wappen-Bilder-Lexikon der Bürgerlichen Geschlechter Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, Bechtermünz-Verlag München (1985)

 [2]
Siebmacher, Johann: Siebmacher's großes Wappenbuch, in mehreren Bänden, als Reprint, Neustadt/Aisch (1970 - 1990)

 
 


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