Die Geschichte der Familie Hecker |
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Der Name "Hecker/Hacker" ist lt. Bahlow (Bahlow, Hans, Deutsches Namenlexikon) auf das Wort "hacken" zurückzuführen. Der erste Träger dieses Namens muß folglich ein Fleischhacker, Holzhacker oder Arbeiter im Weinberg o.ä. gewesen sein. Der bekannteste Träger dieses Familiennamens war wahrscheinlich Friedrich Hecker, ein Rechtsanwalt und Notar aus Baden, der bei den Aufständen 1848 eine große Rolle spielte und nach deren Niederschlagung in die Schweiz floh, später dann in die USA ging, wo er Oberst der Unionstruppen in den Sezessionskriegen war. Die erste urkundliche Erwähnung des Familiennamens Hecker in der Region Lahn-Dill geht auf Rodenbach zurück. 1588 ist ein Tilmannus Hecker aus Rodenbach in den Matrikeln der Hohen Schule Herborn als Student eingetragen. Er war dann wohl auch 1601 bis 1651 Pfarrer in Haiger und wahrscheinlich waren es seine Söhne Tilmann Hecker der Jüngere, Jacob Hecker und Johannes Hecker, die Mitte des 17. Jahrhunderts Kastenmeister und Bürgermeister in Haiger waren. Ob die Uckersdorfer / Burger Familie Hecker mit diesem Haigerer Vorkommen verwandt ist, läßt sich nicht nachweisen, obwohl ansonsten ein Bestehen dieses Namens in der engeren Umgebung nicht bekannt ist. Der Ursprung der Burger Hecker geht zunächst auf Uckersdorf zurück. 1628 ist dort ein Peter Hecker erwähnt, der in diesem Jahr ein Darlehen von 15 Gulden beim Herborner Kirchenkasten aufnahm und noch 1637 Zinsen darauf zahlte. Zur Hochzeit seines Sohnes Johannes im Jahr 1648 war er bereits verstorben. Seine Frau Angen (Anchen) war 1631 Zeuge bei einem Hexenprozess gegen die Mutter ihrer späteren Schwiegertochter. Quelle: Walter und Wilfried Jäckel, Burg/Friedberg im Juli 1991 |
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Person 7.072 Peter Hecker, erwähnt 1628 - 1645 in Uckersdorf, vorher kein Hecker dort. Nahm 1628 ein Darlehen von 15 Gulden auf, aus dem noch 1637 Zinsen zahlt. Am 18.05.1645 als Pate in Uckersdorf genannt, vor dem 15.11.1648 Uckersdorf, ¥ mit Anchen (Persn 7.073) Quelle: Wilfried Jäckel |
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Person 3.536 Johannes Hecker, * 1620 (geschätzt) Uckersdorf 1669 und 1682 Kirchenältester zu Uckersdorf (gem. Presbyterialprotokoll Herborn), 24.08.1695 Uckersdorf ¥ 15.11.1648 proklamiert Uckersdorf mit Barbara Claß (Person 3.537) Quelle: Wilfried Jäckel |
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Johannes Hecker, der wohl um 1620/25 geboren wurde, heiratete 1648 Barbara Claß aus Uckersdorf, deren Mutter aufgrund des oben erwähnten Prozesses 1631 als Hexe verurteilt und mit dem Schwert hingerichtet wurde (Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt. 369, Nr. 213). Johannes war 1669 und noch 1682 Kirchenältester zu Uckersdorf. Vom Verbleib seiner 11 Kinder ist nichts bekannt. Lediglich sein Sohn Jost Hecker, bei dessen Geburt 1655 der Schulmeister Jost Schmehl Pate war, ist weiter zu verfolgen. | ||||||||||||||||||||||||||
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Person 1.768 Jost Hecker, Burg *17.06.1655 Uckersdorf, Taufpaten: a) Jost Schmehl, Schulmeister zu Burg b) Cunigunde, ........ Schulmeisters zu Hörbach Frau Jost Hecker besaß am 17.08.1693 eines von 6 in Burg registrierten Pferden (Staatsarchiv Wiesbaden Abt. 171) 29.11.1731 Burg, ¥ 01.09.1678 proklamiert Burg mit Anna (Ursula) Hofmann (Person 1.769) Quelle: Wilfried Jäckel |
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Jost Hecker verpflanzte durch seine Heirat im Jahr 1678 mit Ann Ursel, der Tochter des Kirchenältesten Gottfried Hofmann aus Burg, seinen Familiennamen nach Burg. Sein Sohn Johann Conrad wiederum heiratete eine Tochter des damaligen Besitzers der heute Störkel'schen Mühle, Hans Henrich Marx (aus einer vorher auf der Herbornseelbacher Mühle sitzenden Müllerfamilie), und war Mitte des 18. Jahrhunderts Heimberger (Bürgermeister) zu Burg. Auf ihn können sich alle Namensträger Hecker in Burg zurückführen. | ||||||||||||||||||||||||||
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Hinweis: |
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Person 442 Johann Jakob Hecker, 1757 "der Jüngere", 1784 "der Ältere", zuletzt Wirt, *05.08.1727 Burg, Taufpaten: a) Johann Jacob Hecker b) Maria Catharina, Christian Schmidts Ehefrau 12.06.1803 an Wassersucht in Burg, ¥ 27.08.1753 Burg mit Anna Katharina Haas (Person 443), * 1723 (err.), April 1808 Burg "85 Jahre alt". Keine Datumsangabe im KB Herborn. à Familienname Haas vermutlich. Quelle: Auskunft Wilfried Jäckel Erst mit seinen beiden Söhnen Johann Peter und Johann Jacob beginnen sich die Hecker in Burg zu verzweigen und auszudehnen, wobei sich die Nachkommen des Johann Jacob Hecker lediglich in einem Zweig erhalten haben ("Eva-Heckers). Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts erreicht die Familie ihre größte zahlenmäßige Ausdehnung in ihrem Heimatort. Damals verließen viele Bürger ihr Dorf und gingen in die aufblühenden Industriezentren an Sieg und Ruhr. Über ihren Verbleib ist meist nichts bekannt. Auch fanden um diese Zeit zahlreiche Auswanderungen aus Burg nach Amerika statt, darunter befanden sich ebenfalls zwei Familien Hecker. |
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Verständlicherweise waren viele Mitglieder der Familie Hecker bei der Burgerhütte beschäftigt. Dies war so bemerkenswert, daß vor mehr als 50 Jahren eine entsprechende Veröffentlichung in deren Werkszeitschrift erschien. Der darin genannte Stammvater eines Familienzweiges, Jakob Hecker und seine Frau Elisabeth, eine geborene Weber, sind Vorfahren sehr vieler Burger - ohne daß es den meisten bewußt sein dürfte und ohne daß sich die meisten über die weitläufige Verwandtschaft klar sind. |