Der Hohentwiel ist eine Ruine auf dem 688 m hohen
Berg Twiel; mit einer Ruine des St.-Georgs-Klosters und
der um 1800 zerstörten Festung.
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Der Hohenwiel,
aufgenommen im Juli 1996
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Die Burg war vom 9. bis 11. Jahrhundert schwäbischer
Herzogssitz, seit 1538 württembergisch. Die Glanzzeit
der Burg war im 30jährigen Krieg, in dem sie fünfmal
vergeblich von den Kaiserlichen belagert wurde und im
Bund mit den Schweden die kaiserliche und katholisch
gesinnte Bevölkerung ringsum ausplünderte. Im 18.
Jahrhundert ließ man die Festung ziemlich zerfallen,
bewahrte aber unter schändlichen Bedingungen einige
Statsgefangene auf:
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Joh. Jakob Moser (1701-1785), Jurist,
Staatsrechtler und Streiter gegen das despotische
Regiment der Würtemberger Herzöge (4 Jahre lang), |
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Oberst Rieger, in Ungnade gefallener Günstling
des Herzogs Karl Eugen (4 Jahre lang), |
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von Knobelsdorf, preußischer Werbeoffizier (von
1771 bis zum 01.05.1800), |
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der als Räuber bekannte "Sonnenwirt von
Ebersbach" (2 Jahre lang), ist an
Weihnachten 1755 geflüchtet, |
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Mitglieder der Bande des Räuberhauptmannes
Hanikel. |
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In den napoleonischen Kriegen wurde der Hohentwiel
zunächst als neutrales Gebiet akzeptiert. Doch als Württemberg
sich der antifranzösischen Front angeschlossen hatte,
forderte am 1. Mai 1800 der französische General
Vandamme die Festung zur Übergabe auf. Der Besatzung
wurde freier Abzug gewährt. Anschließend wurde die
Festung geschleift, was bis zum 01. März 1801 dauerte.
Von da an zerfielen die gesprengten Mauern mehr und mehr
und wurden als Steinbruch ausgeschlachtet. |
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Hans Heinrich von Reischach war von
1539 bis 1540 Hauptmann auf dem Hohentwiel und 1542 Vogt.
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"Die Vestung HochenTwiel"
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nach einem Kupferstich von M. Merian,
1643
Letzte Akualisierung: 02.05.2003
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