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Jakob Rapp


Nach dem Dreißigjährigen Krieg wird der Besitz von Jacob Rapp vergantet. Nach langen Verhandlungen akzeptieren die Gläubiger, daß sein Sohn Konrad den Besitz erwirbt. Näheres geht aus einem Eintrag im Inventur- und Teilungsbuch Schwenningens vom 18. Februar 1653 hervor:

Eintrag im Inventur- und Teilungsbuch Schwenningens vom 18. Februar 1653

Inventarium, unnd Gannttprocess. Über Mr: Jacob Rappen, Schärers, Innwohners daselbsten, Inngehalbt: von seinem Sohne Conradt Rappen erkaufft zeitlich Vermögen, Auch ussgebende Schulden, Außgeyebt, unnd uffgericht, Anno 1653.

Anfänglichs daß Inventarium gantzer Vermögenschafft.

Ligende Aigne Güethere.

1 Behaußung, Hofraithin, Scheüren, unndt Badstuben, sambt Ainem Gärthlin darbej, zwischen der Allmandt aller orthen gelegen, zwaar ist an der Hoffstath, unnd Gärthlin, Ihme allein der Sechstethail gehörgig ...

Lehengüethere.

21 Lehen, So dem Closter St: Geörgen, Jährlich Zinß, unnd gültbar, umb Veeßen 2 sch: 2 Srj. deßgleichen der Kellerey Duttlingen VogtRecht 18 Cr: ... (- kein Haus -)

Hierauff ... ist mit seinem Sohne Conradt Rappen nach langem Tractieren, dahin gehandelt worden, daß er selbiges (Vermögen) gegen Bezahlung der Herrschafft: und deß Hailigen Schulden angenommen ...

Häuser Höfe Hofstätten Seite 129

Eintrag im Inventur- und Teilungsbuch Schwenningens vom 19.05.1656

(anläßlich des Todes der zweiten Frau von Jacob Rapp)


"Zuewißen unnd khundt gethon seye meniglich hiemit, alls der lüeb unnd getrewe Gott Seinem gnädigen Willen nach umb Faßnach jüngsthin weylundt Mariam Gluentzin, Jacob Rappen Schärers, Innwohners zue Schwenningen, Duttlinger Amptz, geweßne Haußfraw selige ab Intestato *1) und ohne Leübs Erben, usser dißer mühsamen Welltt, zue seinen Göttlichen Gnaden abgefordert, der Ihro auch am Jüngsten Gericht ain fröhliche Auferstehung, unnß Lebenden aber, unnd jedem insonderheit zue seiner Zeit, ain erwünschte Endtschaft verleyhen wolle, Amen. - Welche neben ihme, Viduo, *2) vollgende Persohnen zue Erben verlaßen: 1. Annam, Hannß Khüentzen zue Schwenningen, unnd 2. Margretam, Christian Willigem, Zimmermanns zue Öffingen Eheweüber, Ihres Brueders Marx Gluentzen seeligen Döchtern ...

Daß demnach an heüt Dato, nach Ausweißung Löbl. Landtrechtens, die Inventur yber ihr hinderlaßen zeithlich Armüethlin, beiweßend Wehrn Lauffers, Unndervogts, auch ihr der Erben aller selber, ordenlich unnd gebührlich vorgenommen, von dem Hindergeblübnen Viduo vermitelß sonderer hierumben gelaißter Hanndtrew *3) an Aidstatt dargegeben unnd beschrüben worden, alls vollgt:

Lügende Aügne- unnd Lehengüethere: -: kheine. Denn obwohln bey sein, deß Mannß Vatters seeligen Erbschafft ain kleines Güetlin, vor etlich Jahren erkaufft, ist doch bißhero nichts daran bezahlt worden.

An seines in erster Ehe erzeigten Sohns Conradten aber uffgerüchter newer Badtstuben unnd Behaußung hatt er am Bauschilling dargeschoßen unnd hergebend:

-: 56 fl 30 kr. - Baar Gellt: ist vorhanden -: 0. Eingehende Schulden: Hannß Meßner von Troßingen -: 20 fl.

Aller Handt Haußrath: 1 außgerüste Bettstath, 7 Leinlachen, 3 Tüschlachen, 2 Kupferhäfelin, 1 Kannten, 1 öhrin Höfelin.

Vüch: 2 Lügstüre, 2 Küehen, 2 jährling Kälber, 1 jung Kalb, Summa gantzen Vermögens -: 202 fl. 30 kr.

Wenn nun hingegen nachgemelte uff 232112 fl. belauffende Schulden, daßgleichen deß Weübs seeligen allhero gebrachte 70 fl, item des Vidui alienirte unnd in diße Haußhaltung verwendte 300 fl, luesamen getragen unnd berechnet werden, belauft sich solches zu allem auf 602 fl 30 kr. Unnd allso wäre dann daß Vermögen, so währender ehe eingebüest, zue rechnen: -: 400 fl.

Ußgebende Schullden, so hievor gehörter maßen zue bezahlen enthalten: Von seinem, deß Vidui in erster Ehe erzeügten Sohne, gelühen Gellt, so dieser von seines Weibs luebringen dem Vatter vorgestrecktht -: 227 fl; Michael Haußern -: 3 fl; dem Schmidt zue Villingen -: 2 fl 30 kr. Summa -: 232 fl 30 kr.

Vollgt hüerauff die Thaylung: Hiebey ist zuewißen, daß nach deme deß Weübs seeligen Erben gesehen, daß mit ihrem zuegebrachten Armüethlin die befundene halbe Einbueß, in Ermanglung 130 fl nicht bezahlt werden kann, sie sich dannenhero der Erbschaft gänntzlich entschlagen vorzügen, allso alles dem Viduo beysammen unnd in hannden gelaßen werden.

Zue Urkhundt hat sich Nachgernelter mit aignen hannden unnd Nahmen underschrüben unnd geben den 19.ten Maij, Anno 1656. Geschworner Statt- und Amptzschreiber Geörg Habeltzhofer.

*1) Intestato = ohne Testament
*2) Viduo = dem Witwer
*3) Hanndtrew = Gelübde

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