"Das gebannt Wirtshaus" - Geschichte des Gasthauses Krone

entnommen: Georg Füßler, Ein Umstädter erzählt



Das Gasthaus „Zur goldenen Krone" wurde 1367 erstmals genannt. Es spielte als "gebannt Wirtshaus" im 17. Jahrhundert innerhalb Umstadt eine überragende Rolle. Die Bezeichnung "gebannt" rührt davon her, daß die "Krone" als uraltes Gasthaus allein nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet war, Gäste aufzunehmen, zu beherbergen, zu erlaben und zu verköstigen. Als Zeichen dessen mußte es einen Schild heraushängen, der im vorliegendem Falle, kunstvoll aus Schmiedeeisen hergestellt, eine Krone darstellte. Im Laufe der Jahrhunderte lockerten sich die strengen Vorschriften des "Banns", der einen Zwang darstellte, und auch die anderen Gaststätten durften dann Gäste aufnehmen und bedienen.

Waren es auf dem Rathaus mehr gemeinnützige Dinge, die zu entscheiden waren, so traf man sich in der "Krone" mehr zu privaten Geschäften und Zusammenkünften. Gelegenheiten, um gesellig beisammen zu sein, nahm man weidlich wahr . Da gab es öfters einen Schlußwein oder Dingwein zu trinken, da mußten Botschaften empfangen werden, oder es gab Gastereien, wenn Arbeiten zu besichtigen waren und dergl. mehr. So heißt es z.B. in einer Stadtrechnung: ,,8 Gulden 18 Albus ist in der Crohnen verzehrt worden, als Herr Syndikus und Stattschreiber Christianus Wüst das Erste mahl allhier gewesen und sich wegen der Stadtschreiberey allhier erkundiget, mit Herrn Schultheißen, Bürgermeister und etzliche des Raths samt Pferden und Geschirr, alles lt. Quittung." 5 Gulden 20 Albus ist die Rechnung als der Syndikus "wirklich angenommen" worden ist. Wenn man bedenkt, daß zu dieser Zeit der Tagelohn eines Arbeiters sich auf ca. 1/8 Gulden belief, dann kann man sich ausrechnen, daß für diese Ausgaben ein Mann rd. 70 bzw. 50 Tage hätte arbeiten müssen!

Vom ausgehenden 16. Jahrhundert ab können wir die Eigentümer bzw. Inhaber der "Krone" nunmehr namentlich nennen. 1592 war Michel Hillerich (lt. Eintrag im Umstädter Zinsregister) Kronenwirt. Er muß aber bereits 1604 verstorben gewesen sein, denn in diesem Jahr wird seine Frau als Witwe bezeichnet. Um 1615 erscheint ein neuer Kronenwirt: Jost Urban Schnörch.

Ihm wird vom Rat der Stadt vorgehalten, daß er die "Würdtschaft so doch ein gebannt Würdtshauß ist, ohne der Obrigkeit Wissen eingestellt: er soll hinfüro die Würdtschaft widder treiben oder einen anderen stellen und der Herrschaft Straff vorbehalten sein." Er entschuldigt sich damit, "seine Hausfrauw wäre nunmehr bauwfellig, könne nit mehr fortkommen, dazu sey ihme Jedermann ufsässig und sey er mit Reuttern und Soldaten jederzeit mehr als ein anderer beladen worden". Der Rat entschied aber kurz angebunden: "Deßen ohngehindert soll er sehen, daß er wiederumb einen Würth in das Haus kommt, der die Würtschaft treibe und ist Ihme angesetzt 14 Tage Zeit. Werde er in solcher Zeit einen Würth stellen oder selbst versehen wohl un gueth, wo nicht, soll er 60 Reichstaler Straff verfallen sein. "

1624 bittet er den Rat, daß er ihm erlaube, an die "Krone" einen Erker zu bauen. Der Rat genehmigt dies, wenn er 2 Gulden Bodenzins geben will, "wenn nit soll er es unterlassen und bleiben lassen".

1626 bittet Jost Urban Schnörch "umb seinen Abschied, weil er Bürger in Frankfurt werden will." Sein Gesuch wird genehmigt und ihm der Abschied von seinem Umstädter Bürgerrecht erteilt. Er "bedankt sich für den wohlerhaltenen Abschied und Erledigung seiner Verpflichtungen herzlichst", auch dafür, daß er sich "zwanzig Jahr im Bürgerrecht allhier ufthalten dörffen" und bat weiter, „ihm das Bürgerrecht uff ein Jahr offen zu halten".
 

Das Gasthaus ,'Zur goldenen Krone" (ganz rechts im Bild) ca. um die Jahrhundertwende aufgenommen.

 
Seine Bitte wurde vom Rat genehmigt. Nachfolger wurde Hannß Jost Schnörch (anscheinend ein Sohn von Jost Urban). Dieser scheint 1626 einen Umbau in der "Krone" vorgenommen zu haben, denn er bittet den Rat um Bauholz aus den Bürgerwäldern, was ihm bewilligt wird. 1634 richtet er wieder ein Gesuch an den Rat der Stadt: "Hanß Jost Schnörch hält an umb Holz .für einen Braukessel. - Soll ihm eines in der alten Heeg gegeben werden, jedoch was er nit davon braucht, soll er liegen lassen. Darbey auch das Biermachen befohlen worden, die Maaß umb 2 Pfg. zu geben ". Mindestens seit dieser Zeit wurde also in der "Krone" Bier gebraut.

Der Rat der Stadt, der damals gewissermaßen das Amt der Gewerbepolizei ausübte, erließ strenge Vorschriften über das Bierbrauen: "Eodem ist auch den hiesigen Bierbräuern ufferlegt worden, fürters besseres Bier zu machen und die Maß höher nicht als pro 12 Pfg. zu geben. Diejenigen aber, so Bier zu Hanau holen, soll ein jeder jedesmal einen beglaubigten Schein, wie theuer er solches erkauft, mitbringen und kein zweyerlei Bier verzapften, damit kein Betrug vorgehen möchte. "

Im Februar 1629 lesen wir im Ratsprotokoll: Hanß Jost Schnörch hielt bey Raht an, daß man ihm erlaubt, daß er möchte in ein hinder Beulein einen Bier Keßel machen und begehret gleich auch einen Buchbaum - Decretum: Den Bier Keßel belangt, soll ihm dieß nicht gestattet werden das Hauß zu machen ... " Da ihm der Rat nicht zu Willen war, verkaufte er bald darauf die "Krone" an Leonbard Schwöbel (Person 11.534).

Auch der neue Wirt scheint Schwierigkeiten gehabt bzw. gemacht zu haben, denn 1631 heißt es im Ratsprotokoll: "Leonhardt Schwebel Crone Wirth ist erfortert worden, bey Rath wegen, daß er muthwilligen weiß sein Schildt vom Hauß abgenommen hatt. - Bescheydt: Besagter Cronenwirth soll den Schildt wieder uflhenken und soll 200 Reichtsthaler meim Herrn zur Straff erlegen. "

1634 erfolgt wieder ein Wechsel im Besitztum der "Krone". Der seitherige Kronenwirt Schwöbel verzieht nach Reinheim und neuer Eigentümer wird Peter Bergsträßer. Dieser kam zu einer äußerst ungünstigen Zeit" denn kurz darauf (1635) nach der Nördlinger Schlacht, als das Kriegswesen des 30jährigen Krieges nun auch Umstadt nicht verschonte, kam es im Zusammenhang mit der ausgebrochenen Pest zu einem schweren wirtschaftlichen Niedergang. ­ Innerhalb Jahresfrist verstarben allein in der Stadt Umstadt 754 von 1178 Einwohnern, so daß im Februar 1636 Umstadt nur noch 424 Einwohner zählte.

Im Ratsprotokolllesen wir hierüber u.a.: "Demnach bey dießem langwährenden Kriegswesen in hiesiger Amts- und Centhdörfer gänzlicher Ruinierung und Verderbung kein Unterthan uff den Dörfern sich mehr sehen lassen dörfen, also dahero sie sich ¾ Jahr allhier ufhalten müssen ... demnach auch der Weinausschank uff ¾ Jahr darnieder gelegen und wegen des landverderblichen Kriegswesens nit gebraucht werden können, dahero nit allein unserm gnädigen Fürsten und Hern, sondern auch gemeiner Statt ein Merkliches des jahres an Geld abging, hat der Würth zur Crone Peter Bergsträßer wiederumb einen Anfang gemacht, Wein zu Aschaffenburg eingekauft, hierherbringen lassen ... "

 
Der alte Kronenwirt Schwöbel hatte von der Stadt noch größere Zahlungen für gelieferten Wein, den er einquartierten Soldaten verabfolgt hatte, zu erhalten, auch beschwert er sich wiederholt, daß sein Nachfolger Bergsträßer den mit ihm abgeschlossenen Übernahmecontract nicht einhalten könne. Er bittet um obrigkeitliche Hilfe. Bergsträßer kann tatsächlich seinen Verpflichtungen nicht nachkommen und muß die "Krone" wieder abgeben. Der 29jährige Frankfurter Bürger Job. Daniel Fließ (Person 5.766) übernimmt ab November 1638 die "Krone" als sein Eigentum.

Fließ ist ein energischer unternehmungslustiger Mann. Wie wir nachstehend sehen, verstand er es bestens, seine Geschäftsinteressen wahrzunehmen. Als "gebannt Wirtshaus" hatte die "Krone" gewisse Berechtigungen und Vergünstigungen. So hatte Fließ bei der Übernahme durch den Landesherrn für zwei Jahre Freiheit von allen Frohnen erlangt. Am 13. September 1639 beklagt er sich bei dem Stadtrat wie folgt: "Nachdem sich jüngst der Cronenwürth Johann Daniel Fließ beschweret und beklagt, daß die Gaßenwürthe allhier Peter Sahm und Hans Balthasar Lengfelder wider die Gebühr und das alte Herkommen die Leute mit Gekochtem speiseten und über Nacht beherbergten, und ihm also hierdurch das Brot vom Maul abschnitten, mit Bitt sie, die Gassenwürthe dahin anzuhalten, daß sie 1. niemands was gekochtes zu eßen geben, 2. niemand beherbergen, 3. und kein Weinkauf in ihren Häusern halten dörffen. Oder sollten sie uff den widrigen Fall ein jeder ein öffentliches Schild aushengen. - Also haben daruff gedachte Beampte hierüber einen E. Raht befragen lassen, wie es dann mit diesem Herkommen und mit den Gaßenwürthen zu halten sey?“ „Denen E.E. Raht geantwortet: Man wüßte sich nicht zuerinnern. daß den Gaßenwürthen dies verboten sey, obschon vorige Cronenwürthe auch darumb angehalten hätten ... Wenn aber frembde Leute über Nacht in der Statt herbergen wollten, seyen sie zur Crone als ein gebannt Wirtshaus gewiesen, doch sei dies nicht so genau genommen worden. "

Wegen seiner Fronfreiheit schreibt er am 4. Juli 1642: "Er hätte gehofft, daß sein gnädiger Herr und Fürst Landgraf Georg von Hessen ihm einen neuen Freyheitsbrief ausstellen würde. Der Herr Amptmann hätte ihn vertröstet und er bittet den Rat ihn solange zu befreien, bis sein Gesuch genehmigt ist, was aber der Rat abschlug. "

1641 ist Fließ immer noch Beisaß, also hat noch keine Bürgerrechte erworben. Er hat es in Umstadt zu einem gewissen Wohlstand gebracht. Immer wieder versucht er fronfrei zu werden: "Eodem, übergab der Cronenwürth allhier Johann Daniel Fließ eine Supplication an E. E. Raht und bath im zu gestatten, daß er sein Schildt herabthun und der Würthschaft enthoben werden möcht. Dafür wollt er mit der Stadt einhundert Gulden verrechnen." Der Rat genehmigte aber nicht, daß die "Krone" geschlossen wurde. Wenn der Kronenwirt einhundert Reichstaler bezahlen wolle, so wäre er für seine Person fron- und wachfrei, soweit es städtische Fronen betrifft.

Doch auch die Konkurrenz wurde regsamer. So richtete in der Nachbarschaft der neue Wirt, der Stadtkapitän Peter Sahm, der die Witwe des in der Pest 1635 verstorbenen Löwenwirts Seyfried geheiratet hatte, am 14. Oktober 1641 an den Stadtrat ein Gesuch: "Capitain Peter Sahm hielt um den Bierschank an, daß ihm solcher vergunnt werden möchte: Ist ihm zur Antwort geworden, daß man zuvor mit den beiden Würthen Johann Daniel Fließen und Balthasar Lengfeldern reden und vernehmen wollt, ob sie neben dem Wein nicht auch Bier zapfen und die Stadt versorgen wollten. Sollt ihm alsdann wiederumb Bescheid werden. "

Etwas später richtet dieser ein weiteres Gesuch an den Stadtrat: "Peter Sahm hielt bey E.E. Rath an ihm zu vergunnen, daß er seinen Wirthsschild wiederumb außhängen und gleich seinem Vorfahren Georg Seifrieden Wirtschaft treiben möchte. Mit Anbieten sich gegenüber Gästen und Jedermann ohnklagbar zu verhalten. Doch wollt er die Würthschaft solcher gestalten annehmen und treiben, daß es seinem Haus zu keiner Gerechtigkeit werden soll. - Ist ihm bewilligt und zugesagt worden, daß er nach Verfließung Jahr und Tag den Schild; wann er will, wiederumb herunter thun möge. Soll gleichwohl zuvor mit dem Herrn Beamten davon geredet und communication gepflogen werden. "

1660 verstirbt Fließ, erst 51 Jahre alt, nachdem er kurz vorher 1652 das Bürgerrecht in der Stadt erworben hatte. Sein Tod war für die Kronenwirtsfamilie ein schwerer Schlag. Die junge Witwe Elisabetha war erst 43 Jahre alt, es waren Kinder vorhanden, und ein solches Hauswesen war allein schwer zu bewirtschaften.

Eine Wende zum Besseren gab es aber erst 1667, als in der "Krone" eine glanzvolle Hochzeit gefeiert wurde: die zwanzigjährige Tochter Gertraud Fließ verheiratete sich mit dem 23jährigen Johannes Emmerich, Sohn des Oberbürgermeisters Hans Emmerich.

Damit begann für die "Krone" die Ära Emmerich, denn fast zweihundert Jahre sollte die Familie Emmerich diese im Besitz haben.

Die Sippe Emmerich war in Umstadt recht angesehen und schon lange in der Stadt ansässig. Sie stammte aus dem nahen Wächtersbach, wo die Familie 1504 nach der Zerstörung des Dorfes mit den restlichen Einwohnern nach Umstadt geflohen und sich hier ansässig gemacht hatte. Als Urahn finden wir hier Best (Sebastian) Emmerich geb. am 15.10.1570, Sohn des Kaspar und der Ottilie. Sie wohnten in der Rodensteinergasse (heute Haus Felck), welches Haus auch sein 1597 geborener Sohn Hanß erbte. Dieser war eine bedeutende Persönlichkeit. Im Einwohnerverzeichnis von 1657 wird er als „Herr Hanß Emmerich, Unterbürgermeister“ mit dem Zusatz „ein Westerspacher“ geführt, der außerdem einer der acht geschworenen Richter i.S. Feld und Wald. sowie Stadtmühlemeister (Aufseher) war. Anscheinend hatte er größere Güter, denn 1663 ist er Eigentümer von zwei Pferden und einem Großen Viehbestand. Von 1675 bis 1679 erreichte er sogar das höchste Stadtamt als Oberbürgermeister. Drei Söhne und zwei Töchter wurden ihm und seiner Ehefrau Anna, geb. Hax geboren, darunter der spätere Kronenwirt Johannes Emmerich.

Die Sippe Emmerich war von jeher kinderreich. Auch verstanden sie es, durch kluge Heiratsprojekte Vermögen und Wohlstand zu mehren. Zehn Kinder wurden dem Ehepaar Johannes Emmerich geboren. Die "Krone" erbte der älteste Sohn Johann Daniel, der von 1667 bis 1745 lebte und der mit Anna Maria Breidenbach, verwitwete Mäurer, verheiratet war. Zwei Söhne und zwei Töchter entsprossen dieser Verbindung. Auch hier erbte wieder der erstgeborene Sohn Johann Nicolaus, der von 1695 bis 1771 in der "Krone" lebte, das Haus. Dem jüngeren Sohn Johannes erwarb der Vater das gegenüberliegende Gasthaus „Zum goldenen Engel", und zwar 1739. Die Familie Emmerich hatte dieses Haus zwei Generationen in Besitz. Aus dieser Emmerich-Linie soll auch der berühmte Erblasser aus der Astor-Emmerich-Erbschaft „Johann Nikolaus Emmerich" stammen.

 

Die "Krone" im April 1996

 
Beide Emmerichs waren zeitweise Oberbürgermeister der Stadt Umstadt: Johann Nicolaus von 1741/42 und 1748/51, Johannes 1755/57 und 1767/72. Um nicht ins uferlose zu kommen, halten wir uns an die Kronenwirts-Linie: Johann Nicolaus Emmerich war zweimal verheiratet und hatte von der 1. Ehefrau Katharine Barbara geb. Lautz 1 Sohn, 6 Töchter, von seiner 2. Ehefrau Katharine Elisabethe geb. Nees 3 Söhne und 1 Tochter. Auch hier erbte wieder der älteste Sohn Johannes die "Krone". Dieser hatte Bäckermeister gelernt. Da der Vater Johann Nicolaus noch rüstig war, kaufte er ihm zunächst das alte Gasthaus „Zum Schwanen", das ein halbes Jahrhundert seither von der Familie Mohr geführt worden war. 1774 übernahm er dann die "Krone" und übergab den "Schwanen" seinem jüngeren Bruder Johann Ludwig. Auch Johannes Emmerich hatte das höchste Stadtamt als Oberbürgermeister inne, und zwar von 1792/94 und 1788/90. 1813 stirbt er 71jährig. Nachfolger wird sein Sohn Johannes Emmerich 2., der als "Gutsbesitzer und Wirth" 1813 Ortsbürgerrechte erwirbt. Er gibt in der Großherzoglich Hessischen Zeitung am 5.12.1814 bekannt, daß er "das Gasthaus zur Krone käuflich erworben hat und die Wirthschaft fortzuführen gesonnen ist ". Er scheint aber nicht gut gewirtschaftet zu haben, denn schon 1822 geriet er in größere finanzielle Schwierigkeiten. So schuldete er dem Löwenwirth Kisselbach Ww. in Darmstadt einen größeren Geldbetrag. Seinen Verpflichtungen scheint er aber nachgekommen zu sein, denn man hörte absehbare Zeit später nichts mehr davon.
 
Sein Sohn Georg Adam Emmerich, geb. 1815, erlernte das Metzgerhandwerk und übernahm die "Krone". 1840, nachdem er 1839 Ortsbürger geworden war. Er war ein vorwärtssterbender Gastronom und Handwerksmann. So erbaute er im Raibacher Tal die Gastwirtschaft zur Krone (Haus Cavelius) als eine Trinkhalle mit einseitigem Dach und bedeckter Kegelbahn, der er 1866 ein Gartenhaus mit Küche und Halle anfügte. Auch hatte er das 2. Steinkohlengeschäft im Umstadt, das er am 12.12.1865 anmeldete. Die Brauerei bestand noch während er lebte, am 16.12.1860 meldete er außerdem noch eine ,;Branntweinbrennerey" an. Am 2.11.1869 verstarb er. Erbschaftsstreitigkeiten halber mußte die "Krone" versteigert werden. Es erwarb sie am 18. März 1870 der Umstädter Metzgermeister und Ortsbürger Johannes Ackermann 3.

Aus der Chronik Emmerich erfahren wir:

1819, den 4. Juli morgens um 4 Uhr, ist hier in der "Krone" ein großes Feuer ausgebrochen. Angegangen ist es bei Andreas Hax neben der Krone durch Waschlauge. Abgebrannt ist die Krone und die Stallungen, Andreas Hax Haus und Scheuer, Balthasar Hax Haus und Scheuer, Andreas Hax darf nicht mehr aufbauen, er muß seinen Hausplatz verkaufen, die Nachbarn haben es nicht gelitten.