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Die Geburtsurkunde des Daniel Pretscher


WIR Bürgermeister und Rath der Statt Zürich urkunden hiemit öffentlich; daß vor unß erschinnen Unser besonders getreuer lieber Angehöriger Daniel Bretscher der Maurer und Steinhauer zu Töß, in Unser Grafschafft Kyburg gelegen, und Unß mit mehrerem gebürhend eröffnet, weilen er sich in der Chur Fürstlichen Pfalz mit haushablichem Sitz niedergelaßen, zesamt seinem Weib und Kinderen, bedörffe er Scheyn und Urkund seiner ehelichen Geburt, ehrlichen Verhaltens wie auch freyen Stands und Wandels, mit deemütiger Bitt, Ihme damit gnädig zu willfahren. Wann nun Wir die billichs begehrenden zu gewähren und die Wahrheit zu befürderen geneigt, alß bezeugen Wir hierauf, daß gedachter Daniel Bretscher, von Unseren getreuen lieben Angehörigen Jacob Bretscher und Anna Haggin als christlichen Eheleuten, im Stand der h(eiligen) Ehe erzeuget und gebohren, auch den 13ten Tag Meyens deß längst hingelegten ein tausent sechß hundert neun und vierzigsten Jahrs in der Pfarrkirchen zu Töß durch das Sacrament deß Heil. Tauffs der Kirchen und Bund GOTTES einverleibet worden und seine Tauffzeugen gewesen Mr. Martin Schellenberg, Burger zu Winterthur, und Verena Kunzin Fähnrich Kellers sei. Haußfrau zu Töß. Demnach daß gedachter Bretscher der Leibeigenschafft frey und keinen nachjagenden Herren habe; auch sonst, so lange er sich bey unß aufgehalten, ehrlich und unklagbar betragen, anderses nichts im Wüßen. Wir haben auch Ihme Bretscher sein bey unß habendes LandtRecht aufbehalten, also daß er widerumb nach Belieben in Unser Land kommen und daselbst als ein anderes Landskind gehalten werden soll. Deßen zu wahrem Urkund haben wir diseren Brief mit Unser Stadt Zürich anhangenden Secret-Insigel bekräfftigen laßen. Mitwuchs den ersten Tag Christmonats von der Gnadenreichen Geburt Christi Unsers Lieben (Herrn und Heiland gezahlt ein tausent sechßhundert und achtzig Jahr.)

Die in Klammer gesetzten Wörter sind von der Plica verdeckt; den Wortlaut habe ich auf Grund der Oberlängen zu rekonstruieren versucht.

Gelesen von Hans Ulrich Pfister, Winterthur den 26.01.1996
Der Geburtsbrief (Nr. 63) befindet sich im Stadtarchiv Groß-Umstadt

 
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