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Das Felsische Hausbuch Teil 17
erstellt von Henrich Fels (1607 bis 1671)


g
   
Blat 95  
   
Geburt, leben, todt und generation Hans Martin Felß, meines vatters bruder, dessen am 37. blat gedacht worden.  
   
A. 1572, den 20. octobre, abend zwischen 6 und 7 uhren, im wider, ward er auf diese welt gebohren und zu Gostanz getauft.
A. 1603, im July verehlichet er sich mit Jungfr. Anna, Juncker Christof Studers ehelichen Tochter, und war die hochzeit auf dem Nothveststein (=Gesellschaftshaus) gehalten, und gab ihme sein schwächer fl. 3000 heyrathsgut.
In disem jahr ist er alhie in St. Gallen burger worden und bey den schneydern zünftig, hat für das burgerrecht bezalt 100 Ib. das sind für ds zunftrecht 30 Ib., ds samt einer verehrung der zunft einen silbernen becher, das alles ist vor der hochzeit beschechen.
A. 1606 erkauft er sein Hauß-in der Multergassen, welches der Kauft sein Seyler erbauwen und die Rotmünd ererbt haben, umb fl. 5600 hauß an pahr gelt.
A. 1607, den 27. July gebahr ihme sein Frauw eine Tochter, die ward genant Juditha, die verehelichet sich A. 1624, den 9. feb. mit Daniel Schlumpfen,

Geburt

Heyrath.

Wird burger
in St. Gallen.

Kauft sein
Hauß an
Multergassen

   
96. Blat.  
   
Caspar Schlumpfen seel. sohn, und zeugten wie volget.
Hans Martin, 1649 ady verehelichet er sich mit Barbara Gruobin, von Herisaw bürtig.
EIßbeth, A. ... verehelicht sie sich mit dem Georg Jacob Zilli, der starb A....... Anno...... verehlichet sie sich wider mit H. Lorenz Kunckler.
Endly, A.....verehelichet sie sich mit Hans Ulrich Scheus von Herisaw.
A. 1609, ady 1 mey, zwischen 5 und 6 uhren am morgen gebahr Baß Endle Studerin, dem veter Hs. Martin einen sohn, ward ge­nant Ghristofel, der starb aber A. 1610, den 15. july.
 
   
97. Blat.  
   
A. 1638, den 17.merz, zu mitag um 11 1/2 uhren, har Got, der allmachtig, den veter Hs. Martin Felßen (meines vaters bruder) auß disem jamerthall zu sich in die ewige freüd und seligkeit aufgenomen, deme Got der allmachtig eine froliche auferstehung verleihen wolle. Er ist seidher dem Herbst, also in 5 monat, an der wassersucht krank gelegen, hat aber gotlob niemahlen keinen schmerzen, sondern nur die enge gehabt und ganz sanft entschlafen.
Er hat auch neben anderen kleinen legaten meinem sohn Hans Martin seinen petschir ring, den er täglich getragen, samt dem gefarbten wappenring und dem silbernen großen stempfel, neben fl. 100 pahr gelt, zu einem denckzeichen, weillen er seinen namen füehret, vermachet, welche fl. 100 (meinem sohn Hs. Martin ) in der gesellschaft im geheimen buch gutgeschriben worden, und umb den zins alda eigen, Got verleihe seinen segen darzu. Nach dessen todt hab ich selbige under die andere kinder außgetheillt.
Den 19. July 1640 starb baß EndI y (= familiäre Form von Anna ) Studerin, veter Hs. Martin FeIßen seligen witib, und hat ihrer einzigen tochter Judith, Daniel Schlumpfen seel. witib, all ihr hinderlassen haab


Ve.
Hans Martin
stirbt

   
98. Blat.  
   
und gut vererbet. Got der allmachtig verleihe der verstorbenen eine frolich auferstehung.
Dises schöne ererbte gut, so in allem aus der Felsen schreibstuben an zins und haubtgut in 8 jahren auf die fl. 85000 an pahrem gelt gegeben worden, ist von veter Daniel Schlumpfen übel administriert worden, in dem es in seine schreibstuben komen und samt seiner ehr in dem Schlumpfischen falliment (= Konkurs) A. 1661 alles im stich gebliben. Und damit die fahrende hab (= die beweglichen Wertgegenstände, im Gegensatz zu Immobilien ) und haußrath der frauwen bleibe, habe ich als ihr vogt fl. 5000 darfür versprechen müssen, und zu abzahlung dessen das schöne hauß an der Muoltergassen dem Hr. burgermeister Gunzen verkauft. Got erbarms, daß dise schöne verlassenschaft also zu nichten gangen, der wolle mich und die meinigen auß gnaden segnen, Amen.