Die Familie von Kürneck aus Villingen-Schwenningen


Person 73.452.584
Hugo de Curnecco
1185 advocatus in Schwenningen, Schutzherr der Vinzenzkirche in Schwenningen

    Kinder des Hugo de Curnecco
1) Hugo von Hugo von Kürneck (Person 36.726.292)
2) Heinrich von Kürneck. Vielleicht ein Sohn des Hugo de Curnecco.
    Quelle: Hermann Preiser, Die Herren von Kürneck

Schwenningen hatte nachweislich im 9. Jahrhundert, höchstwahrscheinlich aber schon um 700 zwei Kirchen. Die eine war dem heiligen Vinzenz, die andere dem heiligen Martin gewidmet. Die Vinzenzkirche wurde wiederholt umgebaut, steht aber heute noch am selben Platz. Es ist die evangelische Kirche in Schwenningen.

Etwa zwischen 889 und 893 verschenkte die Herzogin Swanila, die Ehefrau des Buchhards I, Markgraf von Rätien (gest. 911) die St. Vinzenzkirche an das Kloster Zürich. Nach dem damaligen Brauch wurde nicht nur die Kirche selbst verschenkt, sondern sämtlicher Besitz der Kirche, inklusive der Leibeigenen. 1179 ist die St. Vinzenzkirche in Schwenningen immer noch Eigentum der Prostei Zürich.

Am 10.04.1185 schlichtete Berthold IV von Zähringen, Rektor von Burg und Kastvogt der Probstei Zürich, einen schon lange dauernden Streit zwichen den Chorherren und dem Leutpriester von Schwenningen. Im Vergleich wird bestimmt, daß die Hälfte des Zehnten von Herrenland, Bauernhöfen und Pachtgütern der Schwenninger Gemarkung der Propstei Zürich gehört. Der Pfarrer von Schwenningen hat für diese ihm auf Lebzeiten überlassenen Einkünfte den Chorherren zehn Scheffel Weizen und ein Schwein im Wert von 10 Schilling zu entrichten. Hugo de Curneggo verpflichtete sich eidlich, als Vogt der Schwenninger Kirche, diese Abgaben nach Zürich zu liefern und für die Einhaltung der Bestimmungen des Schiedsvertrages zu sorgen. Hugo von Curnecco war also ein von Zurich eingesetzter Vogt in Schwenningen.

Die entsprechende Urkunde vom 10. April 1185 ist - wie damals üblich - in lateinischer Sprache abgefaßt. Der Probst in Zürich erhält jährlich 10 Scheffel Vesen in Villinger Meß und ein Schweinz im Wert von 10 Schilling. An der für uns entscheidenden Stelle heißt es: "Und Hugo von Kürneck, Schirmvogt besagter Kirche (gemeint ist die Vinzenzkirche) hat eben dort sich eidlich dafür verbürgt, daß der Vesen und das Schwein den Züricher Chorherren jährlich geliefert werden."

Person 36.726.292
Hugo von Kürneck, (Hugone de Kirneck), Vogt in Schwenningen (genannt 1222, 1225, 1251, 1254, 1265),
* 1200 (geschätzt), 1225 Zeuge für Salem, 1265 Streit Zürich / Lupfen

1225 erscheinen "Hainricus et Hugo de Kürnegge" als Zeugen in einer Urkunde (Salemer Copialbuch Band 2 Seite 36)

Quellen:
a) Frühe Ahnen der Schwenninger Geschlechter (Genealogie 10/1984)
b) Ahnenliste Benzing Person 2.459.152
c) Die Herren von Kürneck

Die Herren von Kürneck
als Schutzvögte der Vinzenzkirche
in Schwenningen

Hinweis:
Nach Dr. Knaupp handelt es sich bei dem 1265 beurkundeten Hugo de Kurnegge um einen Sohn des von 1222 bis 1254 beurkundeten Hugone de Kirneck. Genaues läßt sich jedcoh heute nicht mehr feststellen.

Person 18.363.146
Burcardus von Kirneck, Vogt zu Schwenningen,
* 1240 (geschätzt)

- 1257, 1260 und 1265 Vogt zu Schwenningen,
- 1257 in Urkunden, zu Unteruhldingen ausgestellt. In der Urkunde wurde der Verkauf von Gütern des Arnold von Langenstein an das Kloster Weingarten geregelt, worin die Gattin des Ritters Burkhard von Ramsberg auf Recht mütterlichersits verzichtet.
- 1260 Zeuge für Adelheid von Valckenstein.
- 1265 Vogt in Schwenningen, Streit Zürich / Lupfen

    Kinder des Burcardus von Kürneck
1) Brun
    1303 Zeuge bei Kauf von Schwenningen,
    1307 Zeuge bei Verkauf von Eigenleuten,
    1311 "Brunen ain ritter vin Kurnegge und Brunen sinen sun" werden in einer Urkunde vom
    23.07.1311 genannt (Inventar der Bestände des Stadtarchivs Villingen, Band 1, Seite 10).
    1357 Hinweis, daß ein Bruno von Kürneck den Schwenninger laienzehnten an Falkenstein verkauft.
2) Johannes (= Person 9.181.572)
3) Jakob
    1307 Zeuge bei Verkauf von Eigenleuten.
 


Die Burg der Herren von Kürneck
im Wald zwischen Villingen und Unterkirnach



Die Burg Kürneck war als Fürstenbergisches Lehen Besitz eines bis ins 15. Jahrhundert blühenden Ministerialgeschlechts von Kürneck. Die Burg wurde 1383 von St. Georgen erworben und im gleichen Jahr an den Villinger Bürgermeister verkauft.

Beim Bau der Talstraße von Villingen nach Unterkirnach anfang des 19. Jahrhunderts wurden Steine der Burg Kürneck verwendet.

Im Jahre 1268 rief Heinrich von Fürstenberg Franziskaner nach Villingen. In ihrer heute profamierten Kirche wurden zahlreiche Angehörige deer Adelsfamilien von Hainberg, Falkenstein, Kürneck, Graneck und Burgberg bestattet.

Person 9.181.572
Johannes von Kürneck, Ritter
* 1270 (geschätzt)
† vor 1345
¥ mit Anna von Tannheim (Person 9.181.573)

- 1299, 1301 Ritter,
- Kauft 1301 Schwenningen,
- 1311, 1314, 1315, 1320, 1336, 1337, 1329, 1330, 1340 urkundlich erwähnt,
- vermacht 1315 als Rottweiler bürger der Kirche von Dunningen sein Eigengut,
- wird 1320 bei Kompetenzschwierigkeiten wegen des niederen Gerichts als schiedsrichter bestimmt,
- 1345 tot

Im Jahre 1302 habe sich die Besitzverhältnisse Schwenningens (gegenüber 30 Jahre zuvor) grundlegend geändert. Schwenningen und die Baar gehören nun den Fürstenbergern. 1302 erfahren wir, daß Ritter Johannes von Kürneck zusammen mit Conrat Bletz zum Elefanten, einem Rottweiler Bürger, das Dort Schwenningen von den Fürstenbergern abkaufte. Die Kaufurkunde ist vom 29. Juli 1303:

"Wir, Graf Egeon von Fürstenberg, und Graf Heinrich, sein Sohn, tun kund allen, die diese Urkunde einsehen oder anhören, daß wir mit Bedacht eidlich geschworen und gelobt haben, Herrn Johannes von Kürneck einem Ritter, und Conrat Bletz zum Elefanten, einem Rottweiler Bürger, samt ihren Erben dafür Sicherheit zu leisten, daß wir keine Ansprüche mehr stellen werden an das Dorf Schwenningen, an den Kirchensatz zu Schwenningen, an die Leute und Güter dort und an all das, was wir ihnen in Schwenningen zukaufen gegeben haben, und dies überall und vor allen Leuten, wie es zu Rottweil rechtens ist."
 


Eine Wappendarstellung aus dem Jahre 1306, die der Ritter Wiss in seinem Züricher Haus "zu Loch" anfertigen ließ. Helmzier und Lage des Keils weichen wesentlich von späteren Kürneck-wappen ab.




Am 6. August 1320 wird für den Schwenninger Johanniterhof eine Rechtsordnung erlassen. Aus dieser Urkunde erfahren wir, daß es zwischen dem Johanniterorden in Villingen und den Schwenningern Streitereien gegeben hat. Es heißt: "Allen, die diese Urkunde einsehen oder vorgelesen bekommen, tun wir, Brunder Egon von Fürstenberg vom Johanniterorden, Komtur des Villinger Hauses, samt allen Brüdern dieses Hauses, zusammen mit Herrn Johannes von Kürneck, einem Ritter, kund, daß wir um unsret- und um aller unserer Nachkommen und Erben willen unsern Herrn, den Grafen Egon von Fürstenberg, gebeten haben, einen Schiedsprnch zwischen uns zu fällen wegen all der Streitereien und all der Kämpfe und Mißhelligkeiten, die wir je wegen des Johanniterhofes in Schwenningen gegeneinander hatten, und wegen aller andern Mißhelligkeiten, die wir je bis zum heutigen Tag gegeneinander hatten.

Der hat nun so entschieden, daß gegenseitig Schaden um Schaden getilgt werden soll, so daß von jetzt an rechte Versöhnung zwischen uns gelten soll - - -. Und wer auch immer den Johanniterhof in Schwenningen bewirtschaftet, der soll unter Schutz und Bann stehen und Wald und Feld, Wiesen und Äcker und Wasser und Weide ungefährdet genießen wie die andern Bauern in Schwenningen.

Und soll auch weder Herr Johannes von Kürneck noch einer seiner Erben so oder so irgendwelche Rechtsansprüche geltend machen gegen den, der diesen Hof bewirtschaftet. Und soll auch der, welcher diesen Hof bewirtschaftet, weder von Herrn Johannes von Kirneck noch von einem seiner Erben vor Gericht gezogen werden, um einen Ansprnch geltend zu machen oder irgend eine Sache einzuklagen, falls er von einem Villinger Komtur vor Gericht gezogen wird. Wenn jedoch der, welcher den Hof bewirtchaftet, gegen jemand Klage führt, dann sollen Herr Johannes von Kürneck und seine Erben ihm rechtskräftiges Urteil sprechen, ohne Falsch. - - - "

Person 4.590.786
Johannes von Kürneck
* 1310 (geschätzt)

Historie:
- Ist 1336 Bürger in einem Haus, das ehemals des Heinzen Hessen wider die Maingoltmann gewesen
- Am 27.02.1337 verkauft er mit seinem Sohn Johann dem Abte und dem Konvent St. Georgen ihre Leibeigenen "von Katherinen des Bergers von Brichaim (Brigach) Tochter, Wernhers von Bückelsberg eliche Wirtenne, umb vierdehalb pfunt pfennig guter Heller".
- Verkauft 1340 einen Hof in Schwenningen, seine Schwestern stimmen dem Verkauft zu. Urkunde
- Verkauft 1342 ein Gut in Schwenningen an Heinrich Wesler. Urkunde
-Am 19.03.1343 verkauft er sein Gut genannt das "Uebel Gut" zu Schwenningen an Werner von Verenbach
Schließt am 13.09.1343 mit dem Villinger Johanniterhaus eine Genossenschaft bezüglich der Kinder des Johans Berthlds Sohn in dem "Grügel" zu Schwenningen und seiner Frau Katharina. Urkunde
- Am 13.09.1343 verkauft Johannes von Kürneck Eigenleute an die Johaniter. Urkunde
- 1348 bekommt Johannes von Kürneck zusammen mit den Falkensteinern Schwenningen von den Fürstenbergen zum Lehen. Urkunde
- 1356 Vertrag mit Beuron wegen Eigenleuten in "Waldschwenningen"
- 1359 Nachricht, daß Johannes von Kürnegge Dorf und Güter in Schwenningen den Falkensteinern vermacht hat.

Johannes von Kürneck geriet offenbar 1340 in finanzielle Schwierigkeiten und konnte das vatäerliche Erbe nicht mehr bewahren. Er verkaufte mit Zustimmung seiner drei Schwestern Adelheid, Katharina und Ursula einen Hof in Schwenningen. 1342 verkaufte er wieder ein Gut, 1343 ein weitere Gut, das sogenannte "Übelgut" und in demselben Jahr noch Eigenleute.

Wir sind nicht informiert über die Umstände, die dazu führten, daß Johannes mit den Freiherren von Falkenstein neben anderen mit Dorf Schwenningen, Kirchensatz, Leuten und Gütern im Jahre 1349 von den Fürstenbergern belehnt wrden konnte, nachdem diese 1303 von Johannes dem Ältern gekauft worden waren. Johannes der Jüngere hatte sich offensichtlich mit seiner Verwandschaft gürndlich überworfen, verbittert schliß er sie von jeglicher Erbfolge aus, so daß nach seinem Ablebeen zwischen 1356 und 1359 das gesamte Dorf zu Falkenstein kam. Mit Johannes von Kürneck erslicht dieser Name in den weiteren Aufzeichnungen zur Schwenninger Ortsgeschichte.

Quellen:
Frühe Ahnen der Schwenninger Geschlechter, aus Genealogie 10/1984
Ahnenliste Benzing, Person 307.394
Preiser, Die Herren von Kürneck

Person 2.295.393
Anna von Kürneck
* 1330 (geschätzt)
tot 1359
¥ 1350 mit Dietrich Bletz von Rottenstein (Person 2.295.392)
 
 

letzte Aktualisierung: 28.12.2003