Pommern hatte die längste Küste aller deutschen Länder und Provinzen und war u.a.
aus diesem Grund das bedeutendste deutsche Fischereigebiet. Verständlich also, dass
neben der Landwirtschaft der Fischfang der wichtige Faktor für die Ernährung der
Bevölkerung der küstennahen Orte und Städte wie z. B. Köslin war.
Mit dem Ausbau der Verkehrsnetze in den siebziger Jahren des 19.ten Jahrhunderts
konnte sich die Wirtschaft in dem ländlichen Raum entwickeln. Dazu trug auch die
stetig wachsende Zahl der Sommergäste in den Badeorten des Kreises Köslin bei.
Das Leben in Nest war immer durch die Fischerei geprägt. Nach der Volkszählung von
1939 hatte Nest 636 Einwohner in 136 Familien. Von den alteingesessenen Familien
lebten 39 von der Fischerei und nur 3 von der Landwirtschaft.
Die landwirtschaftlichen Betriebe waren klein, der sandige und karge Boden auf der
schmalen Nehrung zwischen Ostsee und dem Jamunder See war nicht sehr ertragreich.
Die zugezogenen Familien lebten hingegen vielfach von der Arbeit auf dem nahegelegenen
Fliegerhorst.